Saisonstart mit Tücken für Lukas Ertl
Porsche-Carrera-Cup: Burghauser fährt in Hockenheim erst auf Rang 20, dann wird er Zwölfter
Gemischter Saisonauftakt für Lukas Ertl: Im Porsche-Carrera-Cup musste sich der Burghauser Motorsportler auf dem Hockenheimring bei den ersten von 16 europaweiten Rennen mit den Plätzen 20 und 12 begnügen.
Im 30. Jahr seines Bestehens wird dieser Markenpokal sowohl bei der DTM als auch beim GT-Masters im Rahmenprogramm ausgetragen. Acht Veranstaltungen mit je zwei Rennen stehen auf dem Plan. Mit dem so genannten Talent-Pool gibt es heuer ein komplett neues Nachwuchsprogramm. Der Start auf dem Hockenheimring war teilweise von Dauerregen und damit schwierigen Bedingungen geprägt.
Schon beim Qualifying wurde die Entscheidung getroffen, dass Ertl mit Regenreifen ins erste Rennen gehen würde. Das Zeittraining begann für ihn vielversprechend: Von Rang 31 konnte er sich weit vorarbeiten, lag zwischenzeitlich sogar in den Top Ten an 8.Stelle. Mit jeder Runde gewann er mehr Vertrauen in das Fahrzeug und die perfekte Abstimmung des Boliden. Überzeugt davon, dass noch mehr zu holen wäre, wagte Ertl dann jedoch zu viel. Ein Schlenker kostete ihn fünf Plätze, aber auch als Dreizehnter ging er mit einer guten Ausgangsposition ins erste Rennen.
Vor Beginn kam plötzlich Hektik auf. Die erfahrenen Teams hatten Slicks aufgezogen, wie man in der Mannschaft von Ertl feststellte. Quasi in letzter Sekunde tat man es ihnen gleich, allerdings war so natürlich keine Zeit mehr, die Grundeinstellung des Autos auf trockene Bedingungen anzupassen. Ertl merkte schon in der Einführungsrunde, dass es deshalb für ihn schwer werden würde. Mit der Abstimmung auf Regen konnten die Slicks kaum Grip aufbauen und die benötigte Reifentemperatur stieg trotz wilden Warmfahrens nicht auf optimales Niveau. So war sein Fahrzeug nur mit größter Mühe auf der Strecke zu halten, wodurch Ertl einige Plätze zurückfiel. Am Ende war der 22-Jährige heilfroh, den Wagen unbeschädigt ins Ziel gebracht zu haben. Und daher konnte er auch mit Rang 20 leben.
Nach dem doch eher missglückten Auftakt zeigte sich der Burghauser für das nächste Rennen umso motivierter. Diesmal war die Strecke trocken. Ertl arbeitete sich bereits in der Startphase bis auf Platz 10 nach vorne und hängte sich ans Heck des zweifachen Porsche-Supercup-Champions Michael Ammermüller. Mit zunehmender Dauer bekam der Youngster Probleme mit den Hinterreifen. Auf dem Display im Cockpit beobachtete er, wie deren Luftdruck langsam, aber stetig anstieg. Es bestand die Gefahr, dass der Wagen mit Übersteuern reagieren und das Heck ausbrechen könnte. Um keinen Totalverlust zu erleiden, musste Ertl in brenzliger Situation zwei Gegner ziehen lassen. Als zweitbester Deutscher landete er an 12.Stelle – klare Steigerung!
Die nächsten Rennen sind am Wochenende im tschechischen Most. − red/ow